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The Roller Dancers
Life, Stuff, Style

DIE ROLLSCHUHTÄNZER*INNEN

Life, Stuff, Style - FOLGE 8

Auf den ersten Blick wirkt der Potternewton Park in Leeds wie ein ganz gewöhnlicher Stadtpark. Fußwege biegen sich über sanfte Grashügel. Alte Bäume bewachen die gußeisernen Einzäunungen. Aber er hört sich nicht an wie ein normaler Stadtpark. Gefühlvolle R&B-Stücke kommen aus einem tragbaren Lautsprecher, Plastikräder rollen über Beton, und Gelächter lockt Zuschauer an. Wir sind bei den Potternewton Park Rollers, einer Gruppe von Menschen, die auf Rollschuhen tanzen. Und mit jeder Bewegung Freude verbreiten.

Gruppe Rollschuhfahrer

Wie ist die Gruppe zustande gekommen?

Von links nach rechts: (hinten) Jojo, Shaughna, Maggie, Julie, Maria, Zack; (vorne) Mel, Sam, Carly, Cassie.

Cassie: Die Potternewton Park Rollers haben mehr oder weniger als Fremde angefangen. Währed des Lockdowns habe ich meinem Sohn und mir Rollschuhe gekauft, und wir haben beim Skaten Jojo, Maria und Julie kennengelernt. Damals dachte ich, dass Rollschuhfahren etwas für Kinder ist, es war mir ein wenig peinlich. Ich dachte, die Leute würden sich über mich lustig machen, so nach dem Motto 'was will denn diese erwachsene Frau auf Rollschuhen'? Und dann ging ich hin, habe sie beim Skaten gesehen und es war einfach ein Vibe.


THE BOG SNORKELLERS and THE ROLLER DANCERS THE BOG SNORKELLERS and THE ROLLER DANCERS 100% 10 G9  „Wir haben als Fremde angefangen, und jetzt können wir keine Woche lang ohne einander. Wir sind alle süchtig nacheinander, nach unserer Rollschuhfamilie.“ - Cassie        	 „Wir haben als Fremde angefangen, und jetzt können wir keine Woche lang ohne einander. Wir sind alle süchtig nacheinander, nach unserer Rollschuhfamilie.“ - Cassie  Turn on screen reader support To enable screen reader support, press ⌘+Option+Z To learn about keyboard shortcuts, press ⌘slashAnonymous Ifrit has joined the document.

Und was gefällt euch am Skaten?

Mel: Für mich ist es befreiend, und entlastend. Ich habe einen stressigen Job, aber wenn ich die Rollschuhe anziehe, lasse ich Dampf ab. Es nimmt alle Sorgen und bietet eine Art Flucht aus der Realität. Es hat uns alle zur richtigen Zeit gefunden.

Sam: Genau. Ich habe erst mit 48 angefangen. Mein Sohn war da ca. 12, und ich habe etwas für mich gefunden. Man bekommt diesen Buzz. Es ist ansteckend.

Mann in Hemd und Hose beim Rollschuhlaufen
Mann in Hemd und Hose beim Rollschuhlaufen
Mann in Hemd und Hose beim Rollschuhlaufen

Maggie: Es gibt mir ein Gefühl von Freiheit. Und man fühlt eine Verbindung zum eigenen inneren Kind. Das Gefühl, unbekümmert zu sein. Ich bin noch nie Skaten gegangen und habe mich hinterher schlechter gefühlt. Ich bin immer mental stärker, glücklicher und freier.

Shaughna: Die positiven Auswirkungen auf die mentale Gesundheit sind durchgreifend. Und dann ist da Gemeinschaft und Bewegung. Man wird besser und meistert etwas, was sich anfangs unmöglich anfühlt. Man besiegt ständig neue Herausforderungen.

Rollschuhlaufende Frau in passenden Shorts und Jacke
Rollschuhshorts und grüner Pullover für Damen

 

Was hat euch das Skaten gelehrt?

Cassie: Auf jeden Fall Widerstandsfähigkeit. Es ist eine Metapher fürs Leben.

Julie: Man fällt und steht wieder auf. Durchhaltevermögen, einfach weiter zu machen. Dass man etwas schaffen kann, wenn man dabei bleibt.

Sam: Und wenn man sieht, was wir jetzt alles können, das wir nie erwartet hätten, das ist schon unglaublich. Es zeigt, dass alles möglich ist.

Frau in Jeans und T-Shirt mit Rollschuhen auf
Frau in Jeans und T-Shirt mit Rollschuhen auf

Maggie: Es hat mich gelehrt, meinen Körper zu lieben, wie stark er ist und wie viel er lernen kann.

Mel: Denn viele von uns haben erst als Erwachsene angefangen, das ist schon schwierig.

 

Sam: Ich sage es ja, es ist die Freude, die man als Erwachsener finden kann. Denn was bereitet einem schon wahrhaftig Freude? Das ist schon begrenzt und die Gesellschaft fördert es nicht unbedingt. Und wir haben Freude.

Mel: Ja. Ich trage einen Anzug in meinem Job. Aber wenn ich skate, trage ich Space Buns und richtig bunte Klamotten. So kann ich mich selbst ausdrücken, was im Alltag nicht immer geht.

Zack: Skaten hat mich dazu gebracht, aus mir herauszutreten, wie ich es nie erwartet hätte. In unserer Community wird man so akzeptiert, wie man ist. Man kann sein, wer man will, solange man die Skates anhat.

„Sobald ich ein Paar Rollschuhe anziehe, kommt meine innere Tänzerin heraus.“ - Sam

Könnt ihr ein bisschen über eure Community reden?

Carly: Unser Motto ist: Wir bringen die Vibes. Und das stimmt. Jedes Mal.

Mel: Wir sind alle in unterschiedlichen Lebensabschnitten. Aber wir haben einander durchs Skaten gefunden, was sonst nie passiert wäre, und das ist echt interessant. Man kann verschiedene Jobs, Hintergründe, sogar Sprachen haben. Aber wenn man zusammen skatet, sprechen alle die gleiche Sprache.

Könnt ihr ein bisschen über eure Community reden?

Maria: Es ist egal, wo auf der Welt man ist. Wenn man Rollschuhe anhat, und jemanden mit Rollschuhen trifft, fährt man wahrscheinlich am Ende des Tages zusammen.

Shaughna: ‘You learn one, you teach one.’ Das ist der Satz beim Skaten. Es geht darum, das Können zu teilen.

Die letzte Frage: Viele von euch haben als Tänzer*innen angefangen. Wenn ihr mit einem Star eurer Wahl rollschuhtanzen könntet, wer wäre das?

Carly: Janet Jackson. Oder Usher!

Mel: Ja! Den kennen alle Skater. Er hat unsere Community weltweit bekannt gemacht. Bei der Super Bowl und so.

Cassie: Ich bin sogar mal mit ihm geskatet.

Julie: Usher wäre so jemand. Aber eigentlich jeder. Aus irgendeinem Musikgenre. Wir sind die Potternewton Rollers, und wir viben zu allem.

 

Um mehr über die Potternewton Rollers herauszufinden, folge ihnen auf Instagram, und wenn du ihren Vibe kennenlernen willst, schau auf unseren Social Channels vorbei.

whitestuff