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Die Moorschnorchler*innen

Life, Stuff, Style - Folge 9

Cool, crisp air whistles through rustling woodland. Ripples fan out across the water of Lenches Lake. We’re in Evesham for a bog snorkellers’ training session. Julia, Neil, Lisa, Miranda, Louise and Shawn are all regulars at the bog snorkelling World Championships. Some have smashed world records. Others are renowned for their elaborate cardboard costumes. All of them dive bog-wards with enthusiasm. And a love for the muddy unknown.

Zwei Frauen stehen am Ufer eines Sees. Die linke Frau trägt ein dunkelblaues Kleid mit buntem Blumenmuster. Die rechte Frau trägt ein rosa Kleid.
Eine Frau trägt ein auffälliges rosa Kleid.

Tauchen wir gleich ein: Was ist Moorschnorcheln?

Lisa: Moorschnorcheln ist eine dieser exzentrischen englischen Aktivitäten, die sich anscheinend international durchgesetzt haben. Dazu gehören auch Käserollen und Schienbeintreten. Man hat also einen Torfmoorgraben, 55 m lang, und man muss innerhalb von 2 Minuten bis zum Zielpfeiler schnorcheln. Schafft man es, bekommt man eine Medaille.

Julia: Und die Weltmeisterschaften finden in einem winzigen Dorf namens Llanwrtyd Wells in Wales statt, am Feiertag Ende August.

Foto vom See
Mann in Hemd und Shorts

Wie seid ihr zum Moorschnorcheln gekommen?

Julia: Ich war nach einem Unfall im Krankenhaus und habe mir das Guinness Buch der Weltrekorde angeschaut. Da habe ich jemanden beim Moorschnorcheln gesehen. Und ich habe zu mir selbst gesagt: Wenn ich jemals wieder laufen kann, werde ich moorschnorcheln. Und das habe ich gemacht. Ich haben Schwimmen gelernt, ich habe Laufen gelernt, und ich habe Schnorcheln gelernt.

Lisa: Es kam auf, als wir den 50. Geburtstag einer Freundin geplant haben. Wir wollten etwas Verrücktes machen. Und ich wollte schon immer ein Weltmeister in Irgendetwas sein. Im Alter von 52 waren meine Optionen begrenzt. Bis ich Moorschnorcheln fand.

Neil: Es sah total bekloppt aus. Und hat mich total neugierig gemacht. Ich liebe diese Exzentrizität, die an den Feiertagen das Land ergreift. Dass Menschen durch einen 55 m langen Sumpfgraben planschen ist schon verrückt. Und das hat mir wirklich gefallen.

"Moorschnorcheln? Die vier lustigsten minuten deines lebens" - Lisa

Und warum kommt ihr immer wieder?

Neil: Das liegt am Wettbewerbselement. Als ich zum ersten Mal knapp gewonnen habe, dachte ich, es muss für diese Sache einen Weltrekord geben. Ob ich wieder gewinnen kann? Das war genug Motivation für mich, fünf Jahre lang immer wieder zu kommen.

Shawn: Die Kostüme. Das macht Spaß. Und wie herzlich die Anwohner sind. Man trifft auf echte Freundlichkeit und Zuwendung. Ein richtig guter Vibe.

Julia: Es hat mein Leben verändert, wisst ihr? Ich mache es seit 26 Jahren. Der Moment, in dem ich jemanden aus dem Moor habe steigen sehen, hat mein Leben verändert. Ich hoffe, dass mich jemand sehen wird, eine Plus-Size-Frau in einem Neoprenanzug, und sagen wird: Also wenn sie was machen kann, kann ich auch was machen.

Moorwasser
Mann steht mit Hemd und Jeans im Moorwasser
Holzplattform über Moorwasser

Könnt ihr das Gefühl beschreiben, in einem Moor zu schwimmen?

Neil: Die Konsistenz ändert sich jedes Jahr. Selbst im Hochsommer ist es sehr, sehr kalt. Und man atmet ganz schnell durch diese winzige Schnorchelöffnung. Also, kalt, klaustrophobisch, und sehr anstrengend. Los geht's, Leute!

Louise: Man kann es mit nichts vergleichen. Es ist dunkel, beengt, kalt. Es gibt Dinge im Wasser. Aber alle am Rand des Grabens feuern dich an, auch wenn sie dich nicht kennen.

Lisa: Es ist ein verrücktes, erhebendes Gefühl, ich glaube nicht, dass man es sich vorstellen kann. Ich glaube man muss dabei sein, um die Atmosphäre aufzusaugen.

Neil: Und es steckt eine nette, vertraute Schrulligkeit darin, die es zu etwas Besonderem macht. Ein paar Zelte werden um den Graben aufgebaut. Es wird Folkmusic gespielt, es gibt lokales Dunkelbier.

Lisa: Fremde fühlen sich bei dieser Veranstaltung nicht wie Fremde. Sie sind eher Freunde, die man noch nicht kennengelernt hat.

„Ich bin innerhalb von 11 Monaten von bettlägrig auf den 2. Platz in der Weltmeisterschaft der Damen gekommen.“ - Julia

Was tragt ihr zum Wettbewerb?

Louise: Shawn und ich machen jedes Jahr Kostüme aus Pappe. Wir waren mal Barbie und Ken. Ein Stück Seife und ein Schwamm. Das gehört für uns dazu. Wir sind nicht dabei, um zu gewinnen. Wir denken uns einfach gerne lustige Kostüme aus.

Rettungsringe gegen einen Baum
Frau in rosa T-Shirt und Jeans neben See

Und zuletzt: Hat euch das Moorschnorcheln etwas fürs Leben gelehrt?

Louise: Dass es ok ist, man selbst zu sein. Wen interessiert schon, was die anderen denken. Feier die sonderbaren und wundervollen Seiten von allen.

Lisa: Und kümmer dich nicht darum, wie du aussiehst. Heutzutage ziehen immer alle ihren Bauch ein, oder filtern ihre Fotos. Das hier ist die roheste, ungefiltertste Erfahrung. Es gibt ein Foto von mir in der Daily Mail mit meinem Bauch raus, schlammbedeckt, in einem richtigen Zustand. Und wisst ihr was? So sehe ich aus. Ich bin kein Model mit Größe 34. Wenn du aufhörst, dich darum zu kümmern, was andere Leute von deinem Aussehen halten, lebst du ein erfüllteres und reicheres Leben.

Miranda: Nimm es nicht ernst. Mach einfach weiter. Es guckt keiner. Und wenn, dann um dich anzufeuern.

Lisa: Genau. Was Wichtigste ist zu lachen. Neue Freunde zu treffen. Gemeinsam Erfahrungen zu machen. Das zu genießen, was um uns herum ist.

Gruppenfoto der Moorschnorchler

Mehr von unseren Moorschnorchelmeistern findest du auf unseren Social Channels. Und wenn du sie persönlich anfeuern möchtest, solltest du die Weltmeisterschaften am 24. August in Llanwrtyd Wells nicht versäumen.

whitestuff