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Die Surferinnen

Folge 6: Die Surferinnen

Salzdurchzogene Klippen erheben sich, eingerahmt von windgepeitschten Gräsern und Wildblumen. In der klaren Herbstluft schwingt ein Hauch von Brandung. Wellen brechen laut auf die goldenen Sande des Great Western Beach. Es ist Oktober, und wir sind in Newqay, Cornwall. Im Herzen der Surfszene, wo winzige Figuren in Neoprenanzügen hinauspaddeln in die Wellen des Atlanischen Ozeans. Sich mit der Welle erheben, von ihr tragen lassen, schließlich ins Wasser eintauchen und dann wieder von vorne anfangen. Zu ihnen gehören die Frauen des Women + Waves Kollektivs: Rachel, Lisa, Claire, Kitty, Sammy und Sarah. Für sie ist Surfen mehr als nur ein Sport. Es ist ein geteilter Rhythmus. Sie feiern ihre Gemeinschaft. Und finden Raum für Erneuerung.

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Hintere Reihe: Rachel, Kitty, Sammy, Claire

Vordere Reihe: Sarah, Lisa


Erzählt uns von Women + Waves. Wie hat alles angefangen?

Rachel: Ich bin eine der Gründerinnen von Women + Waves. Ich habe einen kleinen Surfclub für meine Freundinnen angefangen. Jetzt ist es ein Kollektiv für Frauen aus der ganzen Welt. Wir coachen Frauchen wie man surft, und wir veranstalten internationale Surfreisen. Ob man 8 oder 80 ist, es sind alle willkommen, wir sind gleichgesinnte Frauen.

Kitty: Unser Hauptziel ist es, zu feiern. Was die Frauen erreicht haben, um wieviel sie weitergekommen sind. Das ist der wichtigste Teil.

Wie bist du zum Surfen gekommen?

Lisa: Mein Vater hat mir mein erstes Surfboard als Belohnung für gute Leistungen in der Schule geschenkt. Und ein ortsansässiger Surfer hat es mir an der Küste von Wales beigebracht. Damals sind nur Jungs gesurft. Aber dann habe ich eine Frau getroffen, die ca. 10 Jahre älter war als ich. Sie war fast berühmt, weil sie an allen Wettbewerben teilgenommen hat. Das hat mich sehr inspiriert.

Rachel: Ich bin in Cornwall aufgewachsen und habe als Kind schon das Surfen geliebt. Das Meer war schon immer mein Spielplatz.

Wann hat es bei dir beim Surfen „Klick“ gemacht?

Rachel: Als ich 14 war, habe ich mein Praktikum in einer Surfschule absolviert. Ich merkte, besser geht es einfach nicht.

Kitty: Beim Vollmondsurfen in Victoria in Australien, als Teenager. Da ist eine Robbe neben mir auf der Welle gesurft. Und ich weiß noch wie ich dachte: „Das ist es. Ich bin verliebt".

Sarah: Ich bin einfach gern am Meer. Es hat mich schon immer fasziniert. Ich könnte stundenlang dasitzen und aufs Wasser schauen, besonders wenn es große Wellen gibt.

Welche Auswirkungen hat Women + Waves auf das Selbstbewusstsein der Frauen?

Lisa: Es ist immer eine bunte Mischung an Frauen. Und das Umfeld vereint. Wenn man ein paarmal heruntergefallen ist, lacht man einfach und genießt die Momente miteinander. Ich denke, das baut das Selbstbewusstsein wirklich auf.

Rachel: Und wir sehen riesiges Wachstum. Das Meer kann etwas einschüchternd wirken, also lehren wir auch Surfregeln und Sicherheit. Am Ende unserer Reisen haben sie das Leben neu entdeckt und wollen um die Welt surfen. Das ist einfach unglaublich. Wir sehen oft große Unterschiede in ihrem Privatleben.

Kitty: Auf jeden Fall. Wir haben Frauen, die sich in ihrem Alltag gefangen fühlen, und sie haben Erleuchtungen, wenn sie auf dem Wasser sind. Es gibt viel Freude, Erleichterung, udn Wachstum auf der anderen Seite dieser Veränderungen. Und es ist stark, diese Heilung und Wiederfindung zu beobachten.


Wie fühlst du dich beim Surfen?

Lisa: Als ob man alles im Sand lassen kann. Man sieht und spürt nur das Wasser.

Claire: Es ist erfrischend, beruhigend. Nur du und dein Board. Und mit Leuten quatschen. Andere anfeuern, wenn sie eine tolle Welle angehen. Selbst wenn sie hineinfallen, das Meer ist ein wunderschöner Nervenkitzel.

Sammy: Es ist das allerbeste Gefühl, der beste Entstresser. Und es ist eine so schöne Gemeinschaft hier in Cornwall. Man trifft ständig Leute, die man kennt.

Wann ist die beste Zeit zum Surfen?

Claire: Sonnenaufgang. Wenn man auf dem Board sitzt, Ebbe und Flut spürt. In eine Welle paddelt, und sie mitnimmt, während die Sonne aufgeht. Es ist so friedlich. Ein toller Start in den Tag.

Kitty: Ich surfe gerne im Sonnenuntergang. Man wäscht den Stress des Tages ab. Und man fühlt sich stark der Natur verbunden. Oft sind Robben da. Das ist etwas ganz Besonderes.

Und schließlich, was ist ein Gerücht übers Surfen, das du widerlegen möchtest?

Rachel: Dass Surfen sehr schwer ist, und nur für Leute, die Extremsport lieben. Das stimmt nicht. Man lernt immer dazu. Man fängt in der Brandung mit einem großen Foam Board an und macht langsam Fortschritte. Und man schafft es, es ist für alle, die es probieren wollen.

Kitty: Wir Frauen neigen dazu, unsere Fähigkeiten unterzubewerten. Man hört Frauen oft sagen: „Das kann ich nicht. Da bin ich nicht gut drin.“ Und dann stehen sie bei einer Welle sofort fest auf ihren Füßen. Sie sind so viel besser, als sie es von sich selbst glauben.

Claire: Dass Mädels nicht surfen können. Sie können es auf jeden Fall. Und es ist wunderbar, so viele Frauen jeden Alters, in jeder Größe und auf jedem Level da draußen zu sehen. Alle feuern einander an. Und man muss nicht in großen Wellen surfen. Solange dir die Welle gefällt, und es dir Spaß macht, das ist das Wichtigste. Es ist deine Zeit, genieße sie einfach.

Die Surferinnen

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